Meine Kunstwerke sind eine Erkundung der Stille und des Raumes, in denen minimale Formen, Linien und Farben eine emotionale Tiefe erzeugen, die jenseits von Worten liegen.
In einer Welt, die von visuellem Lärm überwältigt zu sein scheint, ist es mein Ziel, Momente der Ruhe zu schaffen. Meine Kunstwerke laden die Betrachter dazu ein, sich in die zarten Schattierungen der Oberflächen zu vertiefen und eine persönliche Verbindung zu ihnen herzustellen. Die Werke werden so zu Orten der Reflexion. In meiner minimalen abstrakten Kunstarbeit erforsche ich stets die Reduktion auf das Wesentliche. Meine Kunstform betont die klare Ästhetik und das scheinbar Einfache. In meiner künstlerischen Praxis spielen die Hingabe zum Detail und die haptische Wahrnehmung ebenso eine wichtige Rolle wie die kontinuierliche Weiterentwicklung und das Experimentieren mit neuen Materialien und Techniken.
Mitglied visarte Berufsverband der visuell schaffenden Künstlerinnen und Künstler in der Schweiz
Vizepräsidentin Sektion Bern/Romandie SGBK Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen
Mitglied Kunstverein Artischock
Die Malerei von Cornelia Egli bewegt sich im Raum des Analogen. Durch physische Übertragung, so wie ursprünglich jeder schöpferische Akt, finden Empfindungen, Impulse und andere Beweggründe den Weg zu Papier oder Leinwand. Mit ihrer Arbeitsweise hat sie ein eigenes unnachahmbares Universum geschaffen. Begonnen mit der Materialität, die Pigmente, Leime, Wachs, Karton etc. umfasst, bis hin zu abgeschlossenen Werken, die in ihrer Erscheinung einzigartige Wirkungen ausstrahlen. Ihr Inhalt scheint die Farbe selbst zu sein, die darin sichtbaren Elemente könnten fast übersehen werden, dürften aber niemals fehlen. Ihre Praxis geschieht in aller Sorgfalt. Schritt für Schritt, wobei dem Innehalten und Zögern mehr Gewicht zuteil wird, als dem spontanen Ausdruck. Dennoch fehlen Momente der Frische und Vitalität nicht, scheinen vielmehr getragen von Reife und Besinnlichkeit. Die geheimnisvolle Wirkung geht von einem Moment dieser Malerei aus, der kaum sichtbar und doch wesentlich ist. Rituell anmutend überzieht Egli leuchtende Farbflächen mit zäher dunkler Ölfarbe, die sie dann wieder reinwäscht. Die zurückhaltende Wirkung der Farbtöne wird nicht von vorne herein eingeplant, entwickelt sich vielmehr im Prozess. Der Schatten oder einer Art Patina machen die magischen Momente der Betrachtung aus. Etwas war da, wovon nur noch Spuren zeugen, ein Hauch, dessen Geschichte und Wesen das Auge sucht. Was dann zu finden ist, haben wir im Mauritiushof oft erleben dürfen: die langen Schatten der eigenen Erinnerungen und Assoziationen persönlicher Herkunft, die in der Tiefe berühren. Wenn Cornelia Egli etwas formuliert, was sie will, dann ist es vielleicht genau das. Die Arbeitsschritte in Egli‘s Malpraxis sind nah an existenziellen Themen des Lebens: das Werden mit allen Krisen und Wandlungsmomenten, Unregelmässigkeiten und ein grosses Ordnungsprinzip, das diese trägt und integriert.
In der Ausstellung unSICHTBAR WAHRnehmen im Mauritiushof sind diese Wirkungen auf vielfache Weise untersucht worden. Vom Spiegel für individuelle Projektionen über einen angeregten Diskurs über die Leere, das beinahe Nichts, das ja immer auch etwas ist. Auch Meditation oder Andacht ermöglichen Egli’s Bilder auf eigenartige Weise. Sie scheinen neu zu leben zu beginnen, wenn sie stiller Betrachtung über längere Zeit ausgesetzt werden. Der sich dabei vollziehende innere Dialog belebte die Betrachter auf berührende Weise. Das Geheimnis im Egli’s Werk liegt wohl im selben Urgrund, wie die ästhetischen Prinzipien alten Japans und der Zen Praxis. Die Lebenspraxis wird zur Kunst. Das Gegebene - die Persönlichkeit, das Notwendige – die Entwicklung und die Erfahrung – die Krisen und Herausforderungen, machen die Meisterschaft aus. In diesem Sinne ist meine Laudatio ein Lob auf eine Frau, die lebt, was sie ist und malt, was sie lebt. Kein Blatt passt dazwischen. Man kann gespannt sein auf Entwicklungen, die das wertvolle Potenzial Egli‘s innehat und ihr Raum und Zeit für diese wünschen.
Edyta Nadolska-Scheib, Kuratorin Galerie Mauritiushof - 2023
Portrait / mein Kunstschaffen
Credits
Video: René Lüthi
Edition: Santiago Ojeda @santi.on.tour
Bild Identität
im Rahmen der Ausstellung im Kantonsspital Olten, 2019
Credits
Video: René Lüthi
Edition: Santiago Ojeda @santi.on.tour
Kontakt Details
Cornelia Egli
Birkenweg 12 b
CH-5412 Gebenstorf
Atelier:
Hagenbüchlerstrasse 1
CH-5442 Fislisbach
Tel. + 41 76 421 61 06